Digitale Technik für fordernde Aufgaben im GaLaBau

Die BTS Gartenwerk – Garten- und Landschaftsbau GmbH aus Erfurt bewegt gern mal viele hundert Tonnen Erde, Naturstein und Beton, beispielsweise auf der Bundesgartenschau 2021 in der thüringischen Landeshauptstadt. Dafür setzt das Unternehmen unter anderem Vermessungs-Apps ein, mit denen Projektabwicklung schneller und einfacher wird.

„Je schwieriger und komplexer das Projekt, desto eher kommen wir ins Spiel!“, sagt Tom Steinbrück. Er ist einer der beiden Geschäftsführer der BTS Gartenwerk – Garten- und Landschaftsbau GmbH aus Erfurt. Zu „fordernden Aufgaben“ gehören beispielsweise umfangreiche Arbeiten mit Naturstein, enge Baustellen und komplexe Ingenieurbau-Projekte.

Fordernde Aufgaben? Hierher. Je schwieriger und komplexer das Projekt, desto eher kommt die BTS Gartenwerk – Garten- und Landschaftsbau GmbH ins Spiel. Fordernde Aufgaben, das sind beispielsweise umfangreiche Arbeiten mit Naturstein, enge Baustellen und komplexe Ingenieurbau-Projekte.

„Uns ist wichtig, dass die Maschinen den neuesten Anforderungen genügen, damit unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut, schnell und effizient arbeiten können.“ Tom Steinbrück, Geschäftsführer der BTS Gartenwerk - Garten- und Landschaftsbau GmbH

Fuhrpark auf dem neuesten Stand

Um diese Jobs gut umzusetzen, beschäftigt der Fachbetrieb BTS Gartenwerk mittlerweile 30 Mitarbeiter*innen: aus dem Bauingenieur*innen-Wesen, der Landschaftsarchitektur und dem Stahlbetonbau. Komplexe Projekte und Großbaustellen werden im Haus geplant. Den Fuhrpark hält das Unternehmen stets auf neuestem Stand.

Baumaschinen-Verleih

Neben der Garten- und Landschaftsbau GmbH betreiben Tom Steinbrück und sein Geschäftsführer-Kollege Tino Stange den BTS Baumaschinen-Verleih. Darüber verwalten sie ihre Maschinen – Mobilbagger, Radlader, Lastwagen, Transporter – und verleihen sie an Dritte. „Regelmäßig ersetzen wir die Maschinen, da ist grundsätzlich nichts älter als vier oder sechs Jahre“, sagt Steinbrück. „Dabei ist uns wichtig, dass die Großgeräte den neuesten Anforderungen genügen, damit unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut, schnell und effizient arbeiten können.“

Vorreiter bei digitaler Vermessung

Eine zügige, effiziente und transparente Projektabwicklung garantieren auch Apps. Damit messen die Fachkräfte von BTS Gartenwerk seit knapp zwei Jahren digital auf, stecken ab und berechnen Erdaushub-Mengen.

Ziel von Tom Steinbrück und seinem Geschäftsführer-Kollegen Tino Stange: das digitale Büro auf der Baustelle. „So wird die gesamte Abwicklung von Baustellen schneller, einfacher, besser nachvollziehbar und gleichzeitig viel weniger bürokratisch .“ Tom Steinbrück, Geschäftsführer der BTS Gartenwerk - Garten- und Landschaftsbau GmbH

Aufmaß- und Absteckungs-App mit Lidar-Scanner

BTS Gartenwerk hat eine Aufmaß- und Absteckungs-App eingeführt. Entwickelt wurde die Smartphone-App für den Kanal-, Rohrleitungs- und Straßenbau. Mit ihr lassen sich auch große Flächen zentimetergenau aufmessen. Die App nutzt dafür die sogenannten Lidar-Scanner moderner Mobiltelefone. Lidar-Scanner verwenden Laserstrahlen für Messungen. „Wenn ich zum Beispiel eine Pflasterfläche aufmessen will, mache ich ein Foto mit dem Smartphone“, erklärt Tom Steinbrück. „Die App misst mithilfe des Lidar-Scanners einzelne Punkte auf der Fläche auf und erstellt eine Dokumentation in verschiedenen Datei-Formaten. Diese Dateien kann ich direkt von der Baustelle ins Büro oder zur Auftraggeberin schicken, zum Bauherrn oder ins Architekturbüro.“

Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin kann auf diese Weise schnell, zuverlässig und präzise vermessen und die Leistung den Auftraggeber*innen gegenüber direkt dokumentieren. Auch per Drohne hat das BTS-Team so schon Großbaustellen vermessen.

Eine andere App nutzt das Team, um Aushubmengen zu berechnen. Mit dem Smartphone scannen die Fachkräfte den Aushub-Haufen oder das Loch ab. Dann berechnet die App bis auf die dritte Kommastelle genau, wie viel Kubikmeter Boden bewegt wurden. „So haben wir alles Wichtige schnell und genau dokumentiert, um unsere Aushub-Leistung mit den Auftraggeber*innen abrechnen zu können“, sagt Steinbrück.

App angepasst an GaLaBau-Bedürfnisse

Zum Vorreiter bei der digitalen Vermessung wurde BTS Gartenwerk durch einen privaten Landschaftsgärtner-Auftrag – und zwar für den Geschäftsführer des Unternehmens ITS System, das die Vermessungs-App entwickelt hat. Als das BTS-Team in dessen Garten arbeitete, fragte Tom Steinbrück seinen Auftraggeber, was der denn so mache. Daraufhin erzählte dieser von seiner Arbeit an der App. Tom Steinbrück fand: Das klingt ja auch für unsere Branche praktisch! „Nun geben wir den App-Entwicklern immer wieder Rückmeldung, so dass sie die App nach und nach an die Bedürfnisse von GaLaBau-Betrieben anpassen können“, sagt Steinbrück.

Digital die Nase vorn: Die BTS Gartenwerk hat eine Aufmaß- und Absteckungs-App eingeführt. Entwickelt wurde die Smartphone-App ursprünglich für den Kanal-, Rohrleitungs- und Straßenbau. Mit ihr lassen sich auch große Flächen zentimetergenau aufmessen. Die digitale Vermessungs-App setzte das BTS-Team auch bei seinen Aufträgen für die Bundesgartenschau (BUGA) 2021 in Erfurt ein.

Engagement im Fachverband

Der 38-jährige BTS-Geschäftsführer ist auch stellvertretender Regionalpräsident beim Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen. Außerdem war und ist er in verschiedenen Funktionen für den Bundesverband tätig: So war er unter anderem Mitglied im BGL-Hauptausschuss und im Ausschuss Gartenschauen. Außerdem engagiert er sich als Juror beim Landschaftsgärtner-Cup  – der Meisterschaft des beruflichen Nachwuchses – auf Landes- und Bundesebene. Diese Rolle als Multiplikator nutzt Steinbrück, um weitere Kolleg*innen vom Nutzen der digitalen Vermessung zu überzeugen: „Wir sind dadurch schon so etwas wie ein Toröffner für die grüne Branche.“

Ausgezeichnet mit der BUGA-Medaille in Gold

Die Apps setzte das BTS-Team auch bei seinen Aufträgen für die Bundesgartenschau (BUGA) 2021 in Erfurt ein. „Auf der BUGA haben wir viele interessante Projekte verwirklichen dürfen“, sagt Steinbrück, „in Summe für mehr als zweieinhalb Millionen Euro.“ Steinbrück und sein Team gestalteten unter anderem einen Themengarten, den Vorplatz des Gartenbau-Museums und einen großen Hang am Petersberg mit mehreren Rutschen. Für die Arbeiten gewann das Unternehmen die Große Goldmedaille der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft.

Eindrücke von den BUGA-Projekten finden sich auf dem Instagram-Kanal der BTS Gartenwerk - Garten- und Landschaftsbau GmbH. Eine Technikerin und ein Vorarbeiter aus dem BTS-Team füttern den Kanal mit Bildern und kurzen Texten. „Wenn sie auf einer spannenden Baustelle arbeiten, oder wenn ihnen ein Thema begegnet, von dem sie denken: ,Das sollten wir posten!’ , haben die beiden freie Hand und können das direkt veröffentlichen“, sagt Tom Steinbrück.

„Als Landschaftsgärtner kann ich über Jahre und Jahrzehnte hinweg Lebensräume entstehen lassen. Dieser Gedanke macht mir Freude.“ Tom Steinbrück, Geschäftsführer der BTS Gartenwerk - Garten- und Landschaftsbau GmbH

Ziel: Das digitale Büro auf der GaLaBaustelle

Auch auf die Lockdowns in der Pandemie reagierten Steinbrück und sein Geschäftsführer-Kollege Tino Stange mit Investitionen in digitale Technik. Angestellten, die vor allem am Schreibtisch arbeiten, ermöglichten sie die Arbeit im Homeoffice: Das Unternehmen richtete VPN-Verbindungen ein – also gesicherte private Netzwerke – und zog mit seinen Daten in eine Cloud. Auf die Daten können die Mitarbeiter*innen nun von zuhause aus zugreifen.

Außerdem stellte BTS Gartenwerk vieles auf Kommunikation via Messenger-Dienst um: So werden beispielsweise die Teams für die Baustellen über WhatsApp eingeteilt. Seitdem müssen die Mitarbeiter*innen nicht mehr Montag morgens als erstes auf den Betriebshof kommen, sondern können direkt von zuhause aus zur Baustelle fahren.

Ziel von Steinbrück und Stange: das digitale Büro auf der Baustelle. „Alle Poliere, Vorarbeiterinnen und Vorarbeiter sollen künftig ein Tablet oder Smartphone bekommen. Damit sollen sie dann zum Beispiel die Vermessungs-Apps nutzen, die Arbeitszeiten für ihr Team auf der Baustelle digital erfassen oder Bauherr*innen die Tagesberichte direkt von dort zuschicken“, erklärt Steinbrück. „So wird die gesamte Abwicklung von Baustellen schneller, einfacher, besser nachvollziehbar und gleichzeitig viel weniger bürokratisch .“

„Als Landschaftsgärtner kann ich über Jahre und Jahrzehnte hinweg Lebensräume entstehen lassen.“

Aus Sandkasten-Freunden werden Geschäftspartner

Gestartet ist das Unternehmen 2011 als Ein-Mann-Betrieb, gegründet von Tino Stange. Tom Steinbrück kam 2012 nach seiner Techniker- und Meisterausbildung dazu. Heute ist er stolz darauf, dass sich BTS Gartenwerk innerhalb von zehn Jahren zu einem Betrieb mit 30 Angestellten entwickelt hat: „Ohne dass wir einen Betrieb übernommen oder von jemandem 100.000 oder 200.000 Euro Startkapital bekommen haben.“

Seinen Geschäftspartner Tino Stange kennt Tom Steinbrück seit Kindertagen: Steinbrück war damals fünf Jahre, sein Freund sieben Jahre. „Wir sind wie ein altes Ehepaar“, sagt Steinbrück. „Einerseits ergänzen wir uns super dadurch, dass wir sehr unterschiedliche Charaktere und Herangehensweisen haben. Auf der anderen Seite kracht es deshalb manchmal auch ganz gewaltig.“ Doch das gebe gleichzeitig Sicherheit bei komplexen und schwierigen Entscheidungen: „Wenn wir beide einer Meinung sind und gemeinsam hinter einer Entscheidung stehen, dann wissen wir, dass es die richtige ist. Ob nun bei der Einstellung eines Mitarbeiters, einer Investition oder einem Großauftrag wie für die BUGA“, sagt Steinbrück.

Lebensräume nachhaltig gestalten und entwickeln

Was der 38-Jährige an seinem Job besonders mag? Dass er seine Umgebung aktiv gestalten kann. „Als Landschaftsgärtner kann ich über Jahre und Jahrzehnte hinweg Lebensräume entstehen lassen. So werde ich in einigen Jahren mit meinem jetzt zweijährigen Sohn und meiner drei Monate alten Tochter über das BUGA-Gelände spazieren und ihnen zeigen können, wie unsere Gärten und Anlagen sich entwickelt haben. Dieser Gedanke macht mir Freude.“

„Wir sind wie ein altes Ehepaar. Einerseits ergänzen wir uns super dadurch, dass wir sehr unterschiedliche Charaktere und Herangehensweisen haben. Auf der anderen Seite kracht es deshalb manchmal auch ganz gewaltig.“

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Autorin: Kirsten Lange

Fotos: Martin Rottenkolber

Carsten Peters2023-05-02T12:51:28+02:00
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