Laden...

In Ihrem Betrieb „Gartenforum“ in Konstanz am Bodensee gestaltet Eva Eisenbarth gemeinsam mit ihrem Team idyllische Privatgärten. Ebenso kreativ formt sie den Unternehmensalltag, damit alle Mitarbeiter so arbeiten können, wie es zu ihrem aktuellen Lebensmodell passt. So lassen sich auch Kinder und Beruf problemlos vereinbaren.

Wenn Eva Eisenbarth von etwas überzeugt ist, verfolgt sie es mit großer Entschlossenheit. Ein „Geht nicht“ gibt es dann nicht. Das gilt ganz besonders für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ein Thema, das ihr sehr am Herzen liegt. „Die Diskussion darum ist alt, dabei gibt es eine ganz einfache Lösung: Bieten Sie flexible Arbeitszeitmodelle an und mögen Sie Kinder. Mehr nicht“, sagt sie dazu.

Dass das funktioniert, beweist Eva Eisenbarth seit über 25 Jahren in ihrem Betrieb „Gartenforum“ in Konstanz-Dettingen. Ihre Mitarbeiter können wählen, ob sie drei, vier oder fünf Tage in der Woche arbeiten möchten. Sie respektiert dabei persönliche Gründe und wünscht ausdrücklich die eigene Einschätzung der Mitarbeiter, wie viel Arbeit für sie richtig ist, um gut zu arbeiten.

Ein aktuelles Beispiel: Einer der Gärtner des Gartenforums wird bald Vater. Seine Frau ist Studentin, so dass die finanzielle Verantwortung aktuell bei ihm liegt. Für Eva Eisenbarth ist es selbstverständlich, die beiden durch eine flexible Arbeitszeit zu unterstützen. Damit möchte sie dazu beitragen, dass beide gemeinsam mit dem Kind ihren Weg gehen können und dass die junge Mutter ihr Studium eines Tages wieder aufnehmen und abschließen kann.

„Jeder hat sein eigenes Lebensmodell“, betont sie. „Es gibt Frauen, die das Geld verdienen in der Partnerschaft, es gibt Männer, bei denen es so ist. Es gibt Frauen, die nach der Ausbildung erst einmal powern wollen. Es gibt Paare, die sich die Arbeit teilen, es gibt einfach ganz viele Gründe, warum wer wie arbeiten will.“ Und das Lebensmodell verändert sich auch. Kommen die Kinder in den Kindergarten, haben viele wieder mehr Zeit. Andere möchten auf Reisen gehen und dafür Geld ansparen, also eine Zeit lang mehr arbeiten und anschließend einen längeren Urlaub nehmen. Auch das geht.

„Die Diskussion um die Vereinbarkeit von Beruf und Famile ist alt, dabei gibt es eine ganz einfache Lösung: Bieten Sie flexible Arbeitszeitmodelle an und mögen Sie Kinder. Mehr nicht.“

Flexible Arbeitszeit für die Mitarbeiter

Für Eva Eisenbarth ist es selbstverständlich, junge Eltern in ihrem Betrieb mit flexiblen Arbeitszeiten zu unterstützen.

Das Rezept: Gute Planung, Kommunikation und Zusammenhalt im Team

Eva Eisenbarth macht solche Dinge möglich, weil sie das Recht der Mitarbeiter auf ihr eigenes Leben respektiert. Und weil sie damit schon lange gute Erfahrungen macht: „In den komplexen Bauabläufen flexible Arbeitszeiten zu regeln, ist eine Sache der Organisation, der Kommunikation und der guten Zusammenarbeit in den Teams, das weiß ich!“

Dazu gehört, Aufgaben und Verantwortung an die Mitarbeiter zu übergeben und ihnen zu vertrauen. „Meine Mitarbeiter wissen genau, was auf der Baustelle zu tun ist“, so Eva Eisenbarth. „Und ich weiß, dass sie es gut machen.“ Das erleichtert nicht nur den Arbeitsalltag, sondern motiviert auch die Mitarbeiter.

Wichtig ist daneben eine sorgfältige Planung. Die Arbeitszeiten und -einsätze werden kontinuierlich und immer gemeinsam mit den Mitarbeitern und Kunden organisiert. Wenn man das konsequent macht, ist es ganz egal, ob jemand drei Tage kommt oder fünf, so Eva Eisenbarths Erfahrung. Und dass unter diesen Rahmenbedingungen ein respektvolles, herzliches Miteinander mit viel gegenseitiger Unterstützung gedeiht, trägt ebenfalls viel zum Gelingen bei.

Eva Eisenbarth

Ein respektvolles, herzliches Miteinander mit viel gegenseitiger Unterstützung im Betrieb ist Eva Eisenbarth wichtig.

„Meine Mitarbeiter wissen genau, was auf der Baustelle zu tun ist. Und ich weiß, dass sie es gut machen.“

Fröhliche Koexistenz mit einem Kindergarten

Eva Eisenbarth schätzt und unterstützt Eltern, und sie mag Kinder. Das zeigt sich auch daran, dass sie die obere Etage ihres Unternehmensgebäudes bewusst an einen Kindergarten vermietet hat, mit 35 Kindern, die bis 14 Uhr dort sind. Viele erklärten sie deshalb für verrückt, die Kinder seien laut und machten den Garten kaputt. „Das sagt doch so viel darüber aus, wie Kinder immer noch gesehen werden!“, so Eva Eisenbarth. „Meine Kindergartenkinder singen morgens im Stuhlkreis, und da geht uns allen im Büro das Herz auf! Danach läuft die ganze Meute in den Garten. Dort spielen, lachen, rufen, rollen und tollen sie, schauen sich die Blumen an, ernten die Erdbeeren und geben mir die Gewissheit, dass Kinder im Garten das Beste sind, was es gibt.“

Und genau in diesem „gelebten“ Garten beginnen die Kunden des Gartenforums, Gärten zu lieben, sagt Eva Eisenbarth. Während Hochglanzbilder nur eine schöne Oberfläche zeigen, vermögen es Gärten mit Patina, die voller Gerüche und Klänge sind wie dieser, die Menschen zu berühren. Hier werden die Kunden neugierig, hier holen sie sich Inspirationen für ihren eigenen Gartentraum.

So wie die Kindergartenkinder empfindet Eva Eisenbarth auch die Kinder ihrer Mitarbeiter als große Bereicherung. Nicht zuletzt, weil sie neue, frische Ideen mitbringen und das Unternehmen jung halten. Als Beispiel erzählt sie, wie ihre eigene Tochter das Gartenforum-Team kürzlich zu einer Diskussion über Umweltschutz im Betrieb inspirierte. Mit dem Ergebnis, dass nun noch konsequenter auf umweltfreundliche Materialien geachtet wird.

„Während Hochglanzbilder nur eine schöne Oberfläche zeigen, vermögen es Gärten mit Patina, die voller Gerüche und Klänge sind wie dieser, die Menschen zu berühren.“

Kindergarten auf dem Betriebsgelände

Die obere Etage des Unternehmensgebäudes ist an einen Kindergarten vermietet.

Fachkräftemangel ist kein Thema

Die Familienfreundlichkeit des Gartenforums hat auch wirtschaftliche Vorteile. Denn sie spricht sich herum und trägt entscheidend dazu bei, dass der Betrieb immer genügend Auszubildende und Mitarbeiter findet. Gerade auf die Ausbildung legt Eva Eisenbarth großen Wert: Beinahe alle bei ihr angestellten Landschaftsgärtner haben hier gelernt und so die Philosophie des Betriebs von Beginn an kennengelernt. Die Mitarbeiter wissen, was sie wollen, sie sind stolz auf ihren Beruf, sie möchten Vorbilder sein für die Jungen und sie in ihrem beruflichen Werdegang unterstützen. „Die Gärtner und Gärtnerinnen sind heute sehr selbstbewusst und verantwortungsvoll“, freut sich Eva Eisenbarth und fügt – ihrerseits sehr selbstbewusst – hinzu: „Das liegt an der guten Ausbildung und dem hohen Ansehen, das wir genießen.“

Gartenforum gestaltet Traumgärten

In den wunderschönen grünen Oasen finden sich die Kunden mit ihren Gartenträumen wieder.

„Meine Mitarbeiter tüfteln und überlegen und haben große Freude daran, wenn sie gute Lösungen finden. Es wird nachgedacht, ein wichtiger Moment, wenn es gelingen soll. Und dann erst ausgeführt!“

Freude am Gestalten in allen Bereichen

Tiefe innere Überzeugung ist der Antrieb für Eva Eisenbarths Handeln. So erwuchs schon ihre Entscheidung, Landschaftsgärtnerin zu werden, aus dem Wunsch, die Natur zu schützen und damit die eigene Lebensgrundlage und die der nachfolgenden Generationen.

Sie begann ihre Ausbildung 1983, zu einer Zeit, in der mit den Grünen die Umwelt erstmals zu einem Thema wurde. Damals kam eine neue Generation der Gärtner und Gärtnerinnen in die Ausbildung. Viele waren Gymnasiasten und entdeckten die grünen Berufe und auch das Handwerk für sich. Sie machten eine Ausbildung vor dem Studium und wurden hinterher wieder zu Praktikern, die eigene Betriebe gründeten – wie Eva Eisenbarth.

Nach wie vor gehört es zum Selbstverständnis des Gartenforums, so verantwortungsvoll wie möglich zu handeln, zum Beispiel Produkte zu verwenden, die der Region verbunden sind, für die keine Menschenrechte verletzt werden und deren Gewinnung und Transport die Umwelt nicht schädigen. Und Gärten zu bauen, die Mensch und Tier gleichermaßen guttun.

Eva Eisenbarth genießt es, in ihrem Beruf eins sein zu können mit dem, was sie denkt, und dem, was sie umsetzt. Kreativ zu sein und mit einem Team zusammenzuarbeiten, das wie sie mit großer Sorgfalt an alle Aufgaben herangeht: „Meine Mitarbeiter tüfteln und überlegen und haben große Freude daran, wenn sie gute Lösungen finden. Es wird nachgedacht, ein wichtiger Moment, wenn es gelingen soll. Und dann erst ausgeführt!“

So entstehen lebendige, naturnahe Gärten, wunderschöne grüne Oasen, in denen sich die Kunden – ausschließlich Privatgartenbesitzer – mit ihren Gartenträumen wiederfinden. Laut Eva Eisenbarth gelingt das, wenn man authentisch ist, den Kunden zuhört und das einhält, was man verspricht. Sie findet außerdem, dass die eigene Eitelkeit nicht im Vordergrund stehen sollte. Dann werden Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten zu einem Getriebe, das – mit guter Kommunikation und Moderation – geschmeidig und rund läuft.

Es ist mittlerweile normal, dass ein Unternehmen von einer Frau geführt wird.

Eva Eisenbarth hat Freude am Gestalten

Eva Eisenbarth genießt es, in ihrem Beruf eins sein zu können mit dem, was sie denkt, und dem, was sie umsetzt.

Positive Veränderungen in Branche und Gesellschaft

Die Rahmenbedingungen ihres Berufs haben sich im Lauf der Zeit immer wieder gewandelt – oft zum Besseren. So freut sich Eva Eisenbarth, dass Gärten in den letzten Jahren einen neuen, höheren Stellenwert gewonnen haben. Und auch in den Geschlechterrollen hat sich ihrer Beobachtung nach einiges verändert. So hört sie nie mehr die Frage nach „dem Chef“. Es ist mittlerweile normal, dass ein Unternehmen von einer Frau geführt wird. Und bei ihren Kunden sind es immer häufiger die Frauen, die das Geld haben und sehr selbstbewusst kommunizieren, was sie wollen. Zugleich gibt es unter den Männern immer mehr Pflanzenliebhaber. Hieß es noch vor Jahren, „um die Pflanzen kümmert sich meine Frau“, sind Männer heute bei diesem Thema enorm interessiert und engagiert.

Dass ihr gesellschaftliche Veränderungen wichtig sind, ist für Eva Eisenbarth auch einer der Gründe, im Verband organisiert zu sein. Neben dem Austausch mit anderen, der Stärkung des Berufsstands und den vielfältigen Fortbildungen schätzt sie die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen – auf Themen wie Umweltschutz sowie die Stellung von Frauen, Eltern und Mitarbeitern generell. Alles Themen, die sie auch im eigenen Unternehmen nach vorne bringt und die sich sogar im Betriebsgarten widerspiegeln. Auf der Website des Gartenforums werden dieser Garten und das, was den Betrieb so besonders macht, sehr lebendig beschrieben. Schöner kann man es nicht sagen, deshalb soll diese Beschreibung das Schlusswort sein:

„Unser Garten: Hier essen wir gemeinsam im Sommer im Schatten der Pergola, hier werden Kundengespräche geführt, hier dürfen die Kinder des Kindergartens spielen und entdecken. Es ist ein Garten des Miteinanders, der Rücksicht aufeinander, der Freude an den anderen. Dort, wo wir sind, wollen wir uns wohlfühlen. Duftkräuter, Beeren, Gemüse – den ganzen Reichtum des Gartens können wir genießen und entdecken. Wir lassen uns ein auf die Spannung und Freiheit der Natur.“

https://www.gartenforum.com/

Veröffentlicht am 3.12.2019
Marco Wolpert2022-12-05T09:19:47+01:00
Nach oben