Paul Saum Garten + Landschaftsbau aus Hohenfels am Bodensee setzt auf innovative digitale Lösungen. Die kommen hervorragend an – sowohl bei den Kunden, die ihre Wunschgärten schon vorab virtuell erleben können, als auch bei Auszubildenden und Mitarbeitern, die die Arbeit mit moderner Technik schätzen.
Auf Bildern oder in einem animierten Film das eigene Zuhause zu sehen, ergänzt um einen wunderschönen Garten, der im Abendlicht erstrahlt – das ist ein ganz besonderer, emotionaler Moment. Die Kunden von Paul Saum Garten + Landschaftsbau im baden-württembergischen Hohenfels haben dieses Erlebnis, wenn sie das Modell ihres zukünftigen Gartens zum ersten Mal sehen. Denn eine Spezialität des Unternehmens sind aufwändige 3D-Visualisierungen, in denen die Projekte der Kunden – zu 95% hochwertige Privatgärten – schon vor dem ersten Spatenstich virtuell lebendig werden. „In der Präsentation hören wir oft Sätze wie: ‚Wow – genau so eine Stimmung möchte ich abends in meinem Garten haben!‘“, erzählt Matthias Saum, der den Betrieb gemeinsam mit seinem Vater Paul Saum leitet und unter anderem für die Digitalisierung zuständig ist.
Für die aufwändigen Visualisierungen spricht aber nicht nur, dass sie einen tiefen Eindruck hinterlassen, sondern auch, dass sie die Verständigung zwischen Kunde und Landschaftsgärtner erleichtern. Denn die meisten Menschen können sich die Gartenplanung nicht recht vorstellen, wenn sie nur den Grundriss und Skizzen zu sehen bekommen. Die Pläne müssen dann ausführlich erläutert werden, trotzdem kann es zu Missverständnissen und auseinanderdriftenden Vorstellungen kommen.
In der 3D-Darstellung hingegen sehen die Kunden ihren Wunschgarten mit allen Elementen wie Rasen, Mauern, Höhen, Bepflanzung und Wasser nahezu fotorealistisch. Auch Laien können hier die Proportionen und Dimensionen gut einschätzen, so dass Fehlplanungen vermieden werden. Das rechnet sich für alle Beteiligten. Denn es ist unter dem Strich effizienter, sich in der Planung Zeit zu lassen, als während des Bauprozesses zu merken, dass etwas nicht passt, so Matthias Saum. „Ein Effekt der Visualisierung ist ganz klar, dass es deutlich weniger teure Missverständnisse gibt als früher.“ Auch den Entwurf zu erklären, ist weniger zeitaufwändig, denn die Ansichtsbilder oder Filme machen viele Erläuterungen überflüssig.
Das Angebot der Visualisierung wird von den Kunden hervorragend angenommen und spricht sich herum. Mittlerweile wünschen alle Kunden von Saum eine 3D-Visualisierung, auch wenn die Leistung dafür extra berechnet wird. Das wundert Matthias Saum nicht. „Wenn ich viel Geld ausgebe, will ich auch genau sehen, was passieren wird“, sagt er. Seiner Meinung nach geht es im Privatkundenbereich nicht mehr ohne diese Technik.
Schritt für Schritt zur fotorealistischen Darstellung
Die Visualisierungen führt Matthias Saum selbst aus – seit zwei Jahren gemeinsam mit einer Bauzeichnerin, die eigens angestellt wurde, weil die Nachfrage in diesem Bereich so rasant wuchs. Die Vorarbeiten beginnen meist schon beim ersten Kundentermin vor Ort: Die Mitarbeiter nehmen eine Aufmaßstation mit und vermessen das Gelände. Die so gesammelten Daten werden dann über USB auf den Computer und ins CAD-Programm überspielt.
Aus den eingelesenen Daten wird nun ein digitales Geländemodell erstellt, und die Gartenplanung beginnt. Im nächsten Schritt wird der Plan in ein weiteres Programm exportiert, das eine 3D-Modellierung ermöglicht. Das Grundstück wird hier inklusive Haus und Garage dreidimensional gestaltet. Dabei ist es wichtig, das richtige Maß zu finden, so Saum: je detailreicher, desto emotionaler. Man sollte sich aber auch nicht in den Details verzetteln.
Dann folgt die 3D-Gestaltung mit allen Elementen, die sich der Kunde gewünscht hat – von den Pflanzen bis hin zum Pool. Für das Rendering wird das Modell dann noch einmal in eine andere Software überführt. Sie ist dazu da, die 3D-Planung ins Fotorealistische zu bringen. Die Rendering-Software enthält Bibliotheken, zum Beispiel eine mit 600 verschiedenen Pflanzen. Bäume, Sträucher und Stauden lassen sich per Drag-and-Drop in das Modell einfügen. Genauso können Mauersteine mit unterschiedlichen Farben und Strukturen sowie der Lichteinfall und unterschiedliche Lichtstimmungen gestaltet werden. Natürlich lassen sich auf diese Weise nicht alle erdenklichen Pflanzen und Materialien abbilden, aber die Darstellung gibt einen sehr guten Anhaltspunkt. Wenn das dem Kunden gegenüber kommuniziert wird, entstehen auch keine falschen Erwartungen, so Saums Erfahrung.
Verschiedene Darstellungsarten: Bild, Film oder Virtual Reality
In derselben Software werden schließlich auch die verschiedenen Ansichtsbilder des gestalteten Gartens für die Kundenpräsentation erstellt. Alternativ kann ein animierter Gartenfilm generiert werden. Dafür werden verschiedene Standorte eingegeben, und die Software simuliert damit einen Flug durch den Garten. Meist wird der Film noch mit Musik untermalt, das rundet die Präsentation ab und „packt den Kunden“, so Matthias Saum.
Wenn gewünscht, werden zusätzlich die Möglichkeiten der Virtual Reality (VR) genutzt. Der Kunden kann dann mithilfe einer VR-Brille in seinen zukünftigen Garten eintauchen. Für Matthias Saum ist das die ideale Variante, denn in der VR-Darstellung lässt sich beispielsweise die Höhe einer Mauer oder die Größe eine Terrasse am besten einschätzen. Und verständlicherweise ist die emotionale Wirkung hier ganz besonders intensiv.
Wie lange dauert es, bis eine Visualisierung fertig ist? Das hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel von der Größe des Projekts und davon, ob das Grundstück flach ist oder Anstiege hat. Und natürlich von der Form der Präsentation. Die Erstellung eines umfangreichen Modells inklusive VR-Darstellung für ein typisches Einfamilienhaus mit Garten nimmt im Schnitt eine gute Woche in Anspruch, bei größeren und komplexeren Projekten dauert es entsprechend länger. Das und die Kosten für die Modelle nehmen die Kunden von Paul Saum Garten + Landschaftsbau gerne in Kauf. Sie erwarten den Tag der Präsentation mit Spannung – und sind am Ende durch die Bank begeistert.
Die richtige Software ist entscheidend
Bevor das Unternehmen die hochwertigen 3D-Modelle anbieten konnte, experimentierte Matthias Saum mehrere Jahre lang mit verschiedenen Software-Lösungen – bis er die Produkte gefunden hatte, die für das Unternehmen am effektivsten und effizientesten sind. Und er muss immer am Ball bleiben, denn das Tempo bei der Weiterentwicklung der Software ist enorm. Jeden Tag sichtet er, was es Neues gibt, etwa Updates der eingesetzten Programme oder sogar eine noch besser geeignete Software.
Bald wird außerdem noch eine weitere Technologie relevant werden, ist Matthias Saum überzeugt, nämlich die Augmented Reality (AR). Damit ließe sich zukünftig die VR-Ansicht des Gartenmodells um zusätzliche Informationen ergänzen, zum Beispiel um Beschreibungen der Pflanzen oder um Erläuterungen der eingesetzten Materialien. Auch für die Ausbildung wäre sie interessant, etwa um die verschiedenen Arbeitsschritte auf der Baustelle systematisch zu vermitteln oder das Pflanzenlernen zu unterstützen. „Die Technik ist noch nicht so weit, aber sie wird 100% kommen“, so Saum. „Die junge Generation an Landschaftsgärtnern ist technikaffin, sie möchte mit neuen Methoden arbeiten. Die Ausbildung sollte deshalb immer auf dem neuesten Stand sein, das ist auch für die gesamte Branche gut.“
Digitale Generierung von Angeboten
Die 3D-Grafik ist längst nicht das einzige Digitalisierungsprojekt bei Paul Saum Garten + Landschaftsbau. So hat Matthias Saum zum Beispiel auch einen Angebotskalkulator entwickeln lassen, mit dem direkt im Beratungsgespräch gemeinsam mit dem Kunden das Angebot zusammengestellt wird. Auf einem Touch-Fernseher lassen sich die verschiedenen Elemente und Materialien „live“ auswählen, und es wird sofort ersichtlich, wie sich die Wahl auf den Preis auswirkt. „Jeder Garten ist ein Unikat, da kann man Angebote nicht einfach kopieren“, erklärt Matthias Saum. „Der Konfigurator ermöglicht es, individuelle Angebote schneller zu erstellen – in der heutigen schnelllebigen Welt ist das ein großer Vorteil.“
Schwerpunkt Ausbildung
Außerdem werden zurzeit weitere digitale Maßnahmen zur Erleichterung des Lernens geplant. Denn eine gute Ausbildung anzubieten, das ist für Matthias Saum und für seinen Vater Paul Saum sehr wichtig. Unter den insgesamt 50 Mitarbeitern sind stets etwa 10 Auszubildende; seit Bestehen des Betriebs haben hier schon über 70 junge Menschen ihren Abschluss gemacht.
Die regelmäßigen Weiterbildungen, aber auch die Modernität des Betriebs – etwa die digitalen Tools und eine überdurchschnittliche Ausrüstung an Maschinen und Geräten – machen das Unternehmen immer wieder für neue Auszubildende attraktiv. Viele von ihnen werden nach bestandener Prüfung in den Betrieb übernommen, so dass er keinen Mangel an Fachkräften beklagen muss.
Zwei Generationen, eine Mentalität
Vater und Sohn führen das Unternehmen Seite an Seite, dabei ist es sehr hilfreich, dass sie ähnliche Werte und Ansichten teilen. Zum Beispiel ist beiden gemeinsam, dass sie immer in Bewegung bleiben, stets schauen, was es Neues gibt, was verbessert werden kann.
Aus diesem Grund ist Paul Saum schon lange als Verbandsmitglied aktiv, seit 2017 als Präsidiumsmitglied im Bundesverband. „Für mich ist die zentrale Frage: Wie kommen wir als Branche weiter? Was kann man in den nächsten Jahren tun, um wettbewerbsfähig und attraktiv zu blieben?“, sagt er. „Man bekommt im Ehrenamt sehr gut mit, wohin die Reise geht, und kommt schneller an Informationen über den Markt und die Branche. Davon kann man nur profitieren.“ Und umgekehrt profitiert die Branche von den Ideen und Impulsen umtriebiger Unternehmer wie Paul und Matthias Saum, könnte man hinzufügen.
Vater und Sohn beschreiben sich als ein sehr harmonisches Team. Die Zusammenarbeit läuft hervorragend, die beiden haben ein inniges Verhältnis. Matthias Saum freut sich, dass er an der langjährigen Erfahrung des Vaters teilhaben kann, und Paul Saum weiß das Wissen seines Sohnes in Themen wie der Digitalisierung zu schätzen. „Wenn gegenseitiger Respekt und Austausch da sind, dann passt es“, fasst Matthias Saum zusammen.
Harmonisch verläuft auch die schrittweise Übergabe des Unternehmens. Paul Saum hat es 1983 gegründet und zu einer festen Größe in der Bodenseeregion gemacht, indem er von Anfang an auf hohe Qualität, Innovation und die bereits erwähnte gute Ausbildung setzte.
Heute halten Paul und Matthias Saum je 50% der Unternehmensanteile, jedes Jahr wird der Anteil von Matthias Saum größer. Die Nachfolge ist schon komplett geregelt, der Betrieb somit langfristig gut aufgestellt. Und so kann man bei Paul Saum Garten + Landschaftsbau auch in Zukunft mit innovativen Lösungen und frischen Impulsen für die Branche rechnen.