Sportplatzbau – eine Liga für sich mit Blick nach vorne

Sportstätten Garten-Moser GmbH u. Co. KG und ihr Geschäftsführer Matthias Renz bauten über die letzten Jahrzehnte eine beeindruckende europaweite Schlagkraft mit ihrem Team auf. Somit gehört der Betrieb mittlerweile zu den Top 10 der Branche und „spielt“ nicht nur in der Profiliga beim Fußball, sondern kann auch Tennis, Leichtathletik, Beachvolleyball, Hockey oder Trendsportarten wie Padeltennis.

Beeindruckende Entwicklung

Mit der Pflege von 52 Tennisplätzen und fünf Mitarbeitern startete Matthias Renz 1993 seine Übernahme der damaligen Abteilung Sportstättenbau. „Heute beschäftigen wir rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreuen 1.280 Tennisplätze, 450 Rasenspielfelder und 100 Kunstrasenplätze“, skizziert Renz die Entwicklung. Die Baustellen befinden sich mittlerweile in ganz Europa. „Wir kauften zwei Sportplatzbau-Unternehmen, konnten unsere Fachkräfte aufstocken und schnell wachsen. Von unserer Niederlassung in Essingen bedienen wir Bayern und das südliche Europa. Die Niederlassung in Mühlacker ist Ausgangspunkt für Baden-Württemberg, den Norden Deutschlands sowie Nordeuropa.“

Trainierten die Vereine früher einmal die Woche, so liegt die Frequenz in der Verbandsliga heute bereits bei dreimal.

„Wir kauften zwei Sportplatzbau-Unternehmen, konnten unsere Fachkräfte aufstocken und schnell wachsen.“

Internationaler Durchbruch

2004 baute Garten-Moser die Allianz Arena in München. „Das war unser Durchbruch, und ab da hatten wir es international geschafft, zu den Großen der Branche zu gehören“, berichtet Renz mit Stolz. Es folgten das Weser-Stadion, verschiedene Plätze beim HSV und beim Fußballverein Levski Sofia in Bulgarien. Auch das Ernst-Happel-Stadion in Wiener reiht sich in die Liste der bekannten Sportarenen ein, die durch die Expertise von Garten-Moser neues Grün mit modernster Technik bekamen. Doch nicht nur große Clubs sind Kunden von Renz, er berät auch kleine Vereine mit der gleichen Leidenschaft. Denn dank seiner Erfahrung in der Planung, in der Projektentwicklung und bei der Nutzung möglicher Förderungen durch Kommunen oder beispielsweise den Landessportbund, weiß er genau, wie sich diese Vorhaben finanzieren lassen. „Inzwischen haben viele Vereine und Kommunen verstanden, dass die nachhaltige Pflege der Plätze durch Expertinnen und Experten richtig viel Geld spart. Das Wässern obliegt meist den Bauhöfen, doch wir vertikutieren, besanden, säen nach, düngen und mähen die Rasenspielfelder und erhalten die Qualität.“ Allein mit auf die Vegetationsgegebenheiten abgestimmter Rasenpflege verschiedenster Plätze generiert Garten-Moser rund 25 Prozent des jährlichen Gesamtumsatzes im Sportplatzbau. Die verbleibenden 75 Prozent fallen auf den Neubau oder Sanierungen.

„Das war unser Durchbruch, und ab da hatten wir es international geschafft, zu den Großen der Branche zu gehören.“

Continental-Arena

"Die Belastung der Plätze ist heute um ein Vielfaches höher, was scherfeste Sande, eine gute Entwässerung für die Bespielbarkeit, aber auch eine automatische Beregnungsanlage voraussetzt“, beschreibt Renz.

Herausforderung Baustoff

Sand sowie Kiessand und Schotter im Laufplatzbereich sind die wichtigsten Materialien im Sportplatzbau. „Wir benötigen dringend zugelassene Ersatzbaustoffe, um unsere Ressourcen zu schonen. Irgendwann wird es vor Ort keinen geeigneten Sand mehr geben und um Transportwege von mehreren hundert Kilometern zu vermeiden, müssen vorhandene Materialien recycelt und neue technische Lösungen gefunden werden. Hierfür ist die Entwicklung neuer Normen dringend notwendig“, so Renz. Denn momentan erfüllt kein einziger Recyclingbaustoff die gültigen Normen.

Padeltennis-Anlage

Padeltennis-Anlage von Garten-Moser: Das schnelle Spiel zu viert im Glas-Court liegt voll im Trend.

„Inzwischen haben viele Vereine und Kommunen verstanden, dass die nachhaltige Pflege der Plätze durch Expertinnen und Experten richtig viel Geld spart.“

Herausforderung Wasser

Als weitere Herausforderung sieht Renz den Wasserverbrauch. Rasenspielflächen benötigen pro Jahr zwischen 2.500 und 3.000 Kubikmeter Wasser, und auch Tennisplätze sind nur mit wassergesättigtem Ziegelmehl bespielbar. Wer hierauf nicht verzichten möchte, sollte für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser auf große Zisternen, Beregnungsanlagen mit modernen Versenkregnern und Regensensoren bauen. Die Beregnungsprofis von Garten-Moser bauen Pumpenanlagen mit ausreichendem Wasserdruck, und die kontrollierte Durchfeuchtung der Ziegelmehl-Deckschicht lässt sich per WLAN-Stick aus der Ferne steuern.

Im heißen Sommer 2023 drehten viele Kommunen den Sportplätzen buchstäblich das Wasser ab, was zu großen Rasenschäden führte. Rasensaatguthersteller experimentieren seit Jahrzehnten mit unterschiedlichsten Gräser-Arten für mehr Belastbarkeit und Trockenheitstoleranz. „Doch letztendlich hat sich in der Profi-Liga der Hybridrasen (mit Kunststoff verstärkter Naturrasen) in unterschiedlichen Ausführungssystemen durchgesetzt“ sagt Renz. So verfügt beispielsweise Real Madrid über 13 Hybridrasenfelder, für die 70 Angestellte zuständig sind.

„Wir benötigen dringend zugelassene Ersatzbaustoffe, um unsere Ressourcen zu schonen.“

Allwetterspielfelder aus Acrylbelägen mit gelenkschonender elastischer Tragschicht stehen immer häufiger auf der Wunschliste der Vereine.

Was lange währt

„Manche Bauvorhaben werden schnell umgesetzt, andere benötigen über 30 Jahre, wie beispielsweise das Floschenstadion in Sindelfingen“, erzählt Renz. Vor 35 Jahren fand sein erstes Gespräch mit dem damaligen Platzwart statt. Im Jahr 2023/2024 wurde die Sanierung des gesamten Stadions dann in die Tat umgesetzt. „Wir bewegten beim Bau rund 15.000 Kubikmeter an Materialien, und die blaue Laufbahn war der Wunsch des VfL Sindelfingen mit seinem blau-weißen Vereinslogo.“

Jan Erik Gans
Eröffnung Floschenstadion

Jan Erik Gans, Trainer Grundlagen und Mehrkampf beim VfL Sindelfingen ist sehr begeistert, dass der Farbwunsch vom Gemeinderat mitgetragen wurde und sieht hierin eine große Unterstützung bezüglich der Identifikation der aktiven Sportlerinnen und Sportler mit dem Verein. (Foto links: Petra Reidel)

Laut Renz hat Deutschland immer noch einen hohen Nachholbedarf im Sportplatzbau, aber für die Sanierung veralteter Anlagen fehlt das Geld. Ein Konjunkturprogramm von Bund und Land könnte helfen, schließlich ist Sport für die physische und psychische Gesunderhaltung der Gesellschaft immens wichtig. Neben der Vor-Ort-Analyse bietet Garten-Moser Komplettpakete von der Genehmigungsplanung über die Fundamentarbeiten bis zur Montage und Inbetriebnahme der Plätze und Courts – unter Berücksichtigung von Vereinsgröße, Nutzungsfrequenz und Pflegeaspekten durch ehrenamtlich engagierte Mitglieder. Die durchschnittliche Dauer von der Erstanfrage bis zur Umsetzung liegt laut Renz bei rund fünf Jahren.

Beachvolleyball Kusterdingen

Beachvolleyball kommt ursprünglich aus Hawaii und wurde Anfang des 21. Jahrhunderts auch in Deutschland zur Trendsportart. Garten-Moser war von Anfang an dabei.

„Letztendlich hat sich in der Profi-Liga der Hybridrasen (mit Kunststoff verstärkter Naturrasen) in unterschiedlichen Ausführungssystemen durchgesetzt.“

Tennis, Padeltennis und mehr

Allwetterspielfelder aus Acrylbelägen mit elastischer Tragschicht oder spezieller Tennis-Kunstrasen stehen immer häufiger auf der Wunschliste der Vereine: „Die Zukunft liegt in nachhaltigen Belägen mit hoher Verfügbarkeit, geringem Pflegeaufwand, reduziertem Wasserverbrauch, hoher Stabilität sowie einer Nutzbarkeit für weitere Sportarten“, so Renz. Attraktive und ganzjährig bespielbare Sportanlagen sowie das Angebot von Trendsportarten wie Padeltennis – einem schnellen Spiel zu viert im Glas-Court – sind für Vereine zudem überzeugende Argumente bei der Mitgliedergewinnung.

Autorin: Petra Reidel

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben: Garten-Moser

Video: Petra Reidel

Carsten Peters2025-04-11T12:28:05+02:00
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