Privatgarten: Die Ästhetik der Pflanzenarchitektur
perspektive.grün ist im gehobenen Privatgartensegment unterwegs. Das mittelständische Unternehmen aus Dresden gestaltet individuelle Gartenräume und setzt dabei auf die besondere Ästhetik der Pflanzenarchitektur. Vom wogenden Gräsergarten bis zum formalistischen Steggarten am See ist alles dabei. Kaum verwunderlich, dass viele Fachleute für Landschaftsarchitektur Teil des Teams sind.
Die Verbindung von Ästhetik und Nachhaltigkeit ist für Steve Seegeler der Schlüssel, mit dem sich die Türen für unterschiedlichste Gartengestaltungskonzepte öffnen lassen. Auch ein Nachhaltigkeitsansatz lasse sich den Kund*innen so erfolgreich vermitteln, davon ist der Geschäftsführer der Dresdner perspektive.grün GmbH überzeugt. Inzwischen gehört beides, die ästhetisch anspruchsvolle und die nachhaltige Gestaltung, zu den Schwerpunkten des Unternehmens für Landschaftsarchitektur und Garten- und Landschaftsbau. „Nachhaltigkeit wird künftig in unserer Branche eine zentrale Rolle spielen“, ist sich Seegeler sicher. „Es ist unser aller Aufgabe, einen Beitrag für das Überleben der Menschheit zu leisten. Meine Aufgabe sehe ich darin, eben das in Kundenberatungen zu vermitteln. Und das funktioniert am besten über schöne Bilder.“ Denn um Ökologie und Ästhetik zusammenzubringen, dafür bringt Steve Seegeler als gelernter Landschaftsgärtner und studierter Landschaftsarchitekt jede Menge fachliche Expertise mit.
Leidenschaft für handwerkliche Vielfalt, Design und Ästhetik
Bereits seit seiner Kindheit begleitet Seegeler das Thema Landschaftsbau – auch seine Eltern waren in diesem Bereich tätig. Noch während des Studiums an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden gründete der angehende Landschaftsarchitekt ein Planungsbüro und widmete sich ersten Kleinaufträgen. Dann vermittelte ein Hochschulprofessor den Auftrag für die Gestaltung eines Privatgartens in München. Anschließend folgten weitere Projekte; Geräte müssen her und bald schon braucht es weitere Mitarbeiter*innen. Bereits vor seinem Studium, als Lehrling im GaLaBau, galt Seegelers persönliche Leidenschaft den Privatgärten. „Ich finde es reizvoll, die Menschen nicht nur für bauliche Aspekte zu begeistern, sondern auch für schöne Pflanzen und Materialien.“ Der Mix aus handwerklicher Vielfalt, Design und Ästhetik fasziniert ihn bis heute.
Umfassendes Leistungsspektrum – von der Planung bis zum Genehmigungsverfahren
Das Studium weckte bei Steve Seegeler das Interesse am Zusammenspiel zwischen Räumen, Pflanzen und technischen Details, wie Beleuchtung oder Rasenrobotern. Um die steigenden Ansprüche im gehobenen Privatgartensegment bedienen zu können, setzte er früh auf professionelle Planung. „Genau da liegt unsere Kernkompetenz. Wir verfügen über gute grafische Darstellungsmöglichkeiten und eigene Visualisierungsformen“, bringt es Seegeler auf den Punkt.
Heute zählt das Unternehmen 40 Mitarbeiter*innen, darunter Fachleute aus den Bereichen Landschaftsarchitektur, Umweltfachplanung, Garten-Landschaftsbau, Gartenbau sowie Handwerker*innen aus anderen Disziplinen. Inzwischen sind auch Umweltingenieur*innen mit an Bord. Deshalb kann perspektive.grün aktuell auch eigene Genehmigungsverfahren begleiten, selber Baugenehmigungen beantragen, ausstellen oder auch Ausgleichsmaßnahmen bewerten.
Rückblickend lag eine besondere Herausforderung darin, hoch qualifizierter Mitarbeiter*innen zu gewinnen. Doch die habe sein Unternehmen gemeistert, wenn man von kleinen Rückschlägen absieht, , resümiert Seegeler. Aber er steht bereits vor der nächsten: „Wir müssen jetzt vermehrt junge Menschen für das Handwerk gewinnen und sie für die gärtnerische Arbeit begeistern, die nicht immer einfach ist.“
Zuhören, fördern, vertrauen – die Basis für einen modernen Führungsstil
Immerhin kann perspektive.grün aufgrund der Größe des Betriebs interessante Karriereoptionen anbieten – etwa Teamleitungen oder andere Führungspositionen. Zudem sind die Aufgabenbereiche so vielfältig, dass persönliche Entwicklungen und Neigungen besonders gefördert werden können – ob bei Pflegearbeiten, Dachbegrünung, Vermessungstechnik oder Umweltplanung. Seegelers Rat für andere GaLaBau-Betriebe: „Wichtig ist es, offen zu bleiben, zuzuhören und gegebenenfalls auch mal das Unternehmen anzupassen und neu auszurichten.“ Da habe er in all den Jahren viel dazugelernt. Und das hat sich offenbar gelohnt: Die Fluktuation ist niedrig, das Betriebsklima gut: All das spricht sich herum. Inzwischen konnte das Unternehmen einen weiteren Standort in Dresden eröffnen.
Bonsai-Originale, Schirm- und Kugelformen: Im Showroom am neuen Standort in der Dresdner Albertstadt warten handverlesene Solitäre auf ihren großen Gartenauftritt.
Gartengestaltung: natürlich statt pompös
Zum neuen Standort in der Dresdner Albertstadt gehört neben dem Betriebshof auch ein Schaugarten. Hier wird die Solitärkollektion inmitten sorgfältig abgestimmter Materialien in Szene gesetzt. Markante Gehölze verleihen Gärten eine besondere Note und sorgen aufgrund ihrer architektonischen Form für eine gute Raumwirkung. Inspirationen findet Seegeler unter anderem bei Reisen, etwa nach Österreich oder in die Schweiz. Im Hinblick auf Nachhaltigkeit faszinieren ihn zusehends Gärten, die einerseits geschickt mit Räumen arbeiten, zugleich aber aufgrund von integrierten Wildwiesen oder anderen Wildpflanzen auf Natürlichkeit und Einfachheit setzen.
Blühwiese statt Rasenroboter
Auch Gräser setzt perspektive.grün oft bei der Gartengestaltung ein. „Gräser lockern auf und begleiten Gehölze das ganze Jahr hindurch ansprechend, ohne ihnen die Show zu stehlen“, weiß Seegeler. Zudem seien sie resistent gegen klimatische Veränderungen und Erfordernisse. „Allerdings weichen wir die Gestaltung mit Gräsern inzwischen auf“, sagt Seegeler. „Um die Biodiversität zu fördern, bemühen wir uns um mehr Vielfalt in den Pflanzungen. Auch bei Luxusprojekten versuchen wir, mehr Natur einzubringen, Bereiche zu schaffen, in denen es durchaus etwas wilder zugehen kann.“ Vor allem im Großraum Berlin würden naturnah gestaltete Gärten gut angenommen, hier gebe es sehr viel Gestaltungsfreiheit für sein Team, auch regionale Pflanzen und Materialien seien aufgrund kürzerer Transportwege den Kund*innen immer wichtiger.
Liebe zum Detail und Blick auf das große Ganze
Zu Seegelers Selbstverständnis gehört es, die eigene Arbeit kontinuierlich zu überdenken und neu auszurichten. „Wir wollen für schöne Pflanzen begeistern und dazu ermutigen, nicht nur den Swimmingpool vor Augen zu haben.“ Denn mit Pflanzen ließen sich Räume viel besser entwickeln als mit rein baulichen Elementen. Zu Seegelers Handschrift gehört die Verbindung von landschaftsarchitektonischem und gärtnerischem Wissen: „Ein Garten soll Mensch, Bauwerk und Natur in einen gemeinsamen Kontext setzen und als harmonisches Ganzes funktionieren.“ Deshalb gelte es nicht nur, die Lebensqualität seiner Nutzer*innen zu verbessern, sondern auch die vorhandene Architektur oder Landschaft mithilfe der eingesetzten Pflanzen zu erweitern und zu ergänzen.
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Autorin: Conny Frühauf