Mitarbeiterbindung durch Aus- und Fortbildung auf höchstem Niveau

Gute Aus- und Fortbildungen sind in GaLaBau-Unternehmen wichtige Bausteine, wenn es darum geht, Mitarbeiter*innen zu qualifizieren und langfristig zu binden. Die Mock GmbH in Trier ist für ihr Engagement in diesem Bereich mehrfach ausgezeichnet worden. Lebendiger Beweis, dass sich diese Strategie lohnt: Die beiden jungen Inhaber haben selbst als Auszubildende in dem Betrieb begonnen.  

Als Patrick Ludwig und Sascha Maxheim die Mock GmbH Garten- und Landschaftsbau übernehmen, sind sie gerade einmal 25 und 32 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt bestand das Unternehmen schon seit 50 Jahren und beschäftigte 18 Mitarbeiter*innen. Zuvor haben beide ihre Ausbildung bei Mock absolviert. Bereits da war für sie klar, dass sie sich selbstständig machten wollten – irgendwann. Doch Gründer Adolf Mock überträgt ihnen immer verantwortungsvollere Aufgaben, an denen sie wachsen können. Zugleich absolvieren sie die Meisterschule. Schließlich fragt der Senior sie, ob sie den Betrieb übernehmen möchten. Da ist er Anfang 80 und möchte kürzer treten.

Weitere eineinhalb Jahre vergehen, bis alles vorbereitet ist: von der Einarbeitung in die Betriebsstrukturen aus der Führungsperspektive bis hin zu den Finanzierungsfragen. 2022 dann wechselt die Mock GmbH den Besitzer.    

Patrick Ludwig und Sascha Maxheim

Patrick Ludwig (l.) und Sascha Maxheim haben 2022 Mock Garten- und Landschaftsbau von ihrem alten Chef gekauft – und sind jetzt die neuen Chefs.

„Inzwischen ist der Altersdurchschnitt bei Mock relativ jung.“

Vom Azubi direkt in die Chefetage

Weil die beiden neuen Besitzer den Betrieb von der Pike auf kennen, haben sie schnell ein Verständnis dafür, wie die bisherigen Abläufen verbessert werden könnten. Die Schwierigkeit ist allerdings der Wechsel von der Mitarbeiterperspektive in die Chefposition: Etliche ihrer Mitarbeiter*innen sind deutlich älter, waren teilweise sogar ihre Vorgesetzten. Zudem bestehen zu vielen einstigen Kolleg*innen freundschaftliche Beziehungen.

Auch deshalb setzt ihr Führungsstil stark auf ein partnerschaftliches Miteinander, auf eine Kommunikation auf Augenhöhe. Inzwischen ist der Altersdurchschnitt bei Mock relativ jung. Dennoch sind gerade die Älteren für das „verjüngte“ Unternehmen besonders wertvoll, bringen sie doch ihren langjährigen Wissens- und Erfahrungsschatz mit ein. Noch immer hat der frühere Ausbilder der neuen Inhaber die Bauleitung inne, er ist seit 40 Jahren im Betrieb.

„Grundsätzlich steht bei uns das Team an erster Stelle.“

Wer bei Mock Trier einsteigen will, muss eine Probearbeitszeit absolvieren. Dann entscheidet das gesamte Team, ob die Person fachlich und menschlich zum Betrieb passt.

Immer nah am Team – auch durch gemeinsame Aktivitäten

„Grundsätzlich steht bei uns das Team an erster Stelle“, bekräftigt Patrick Ludwig. „Immerhin haben wir mit dem Firmenkauf über Kredite ein hohes Risiko auf uns genommen. Gerade in der Anfangszeit waren wir von jedem einzelnen Beschäftigten abhängig, was die Kalkulation und Planung anbetraf.“ Daher sei es oberste Priorität gewesen, die Mitarbeiter*innen zu halten – unter anderem durch angemessene Lohnsteigerungen und vielfältige Teambildungsmaßnahmen. Einmal im Jahr genießen alle Mitarbeiter*innen einen gemeinsamen viertägigen Sommerurlaub in den Niederlanden. Zudem stehen regelmäßig Aktivitäten auf dem Programm, vom Bowlingabend bis zum Sommerfest.

Mitarbeiterbindung beginnt bei der Ausbildung und geht über die Fortbildung weiter

Außerdem hätten er und sein Mitinhaber das Thema Ausbildung von Beginn an mit besonderer Leidenschaft verfolgt. Zwei frisch geprüfte junge Meister kümmern sich aktuell intensiv um die sieben Auszubildenden. Es gibt einen eigenen Übungsplatz und betriebsinterne Unterrichtseinheiten vor den Prüfungen. „Wir wollen unsere künftigen Vor- und Facharbeiter*innen selbst heranziehen und möglichst keinen einzigen von ihnen verlieren,“ so Patrick Ludwig.

2024 gewann Fabian Schmitz den 8. BGL-Bildungspreis 2024.

„Wir unterstützen, wo es geht, ob beim Führerscheinerwerb oder beim Besuch der Meisterschule.“

Mehrfach ausgezeichnet – BGL-Bildungspreis und „Ausbildungsbetrieb des Jahres“

2024 landete sein Betrieb in Rheinland-Pfalz beim Wettbewerb „Ausbildungsbetrieb des Jahres“ der grünen Berufe auf Platz 2. Zudem glänzte Mock-Mitarbeiter Fabian Schmitz beim 8. BGL-Bildungspreis 2024 mit herausragenden Leistungen als einer von sechs Preisträger*innen. Auch er ist ein Mock‘sches „Eigengewächs“: 2016 startete er hier seine Ausbildung, wechselte dann auf die staatliche Meister- und Technikerschule für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim, die er als Jahrgangsbester verließ. Inzwischen ist der 25-Jährige bei Mock Trier Bauleiter und einer der beiden Ausbildungsverantwortlichen.

Zufriedene Mitarbeiter*innen bleiben – und sorgen für neue Bewerbungen

Jährlich gehen bei Mock Trier zwischen 30 und 50 Bewerbungen ein. „Viele finden den Weg über Mund-zu-Mund-Propaganda zu uns“, erklärt Patrick Ludwig. „Hier im ländlichen Raum kennt man sich, manche kommen auf Empfehlung unserer Mitarbeiter*innen.“ Auch über die sozialen Netzwerke kämen etliche Bewerbungen. Um die Facebook- und Instagram-Accounts kümmert sich Ludwig höchstpersönlich. Die Auftragslage ist so gut, dass seit dem Inhaberwechsel zehn neue Mitarbeiter*innen eingestellt werden konnten.

„In drei Jahren konnte Mock Trier den Umsatz um 70 Prozent steigern.“

Flache Hierarchien, ein guter Kommunikationsfluss, vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten: Die meisten Mitarbeiter*innen bleiben, und genau das ist gewollt. „Wir unterstützen, wo es geht, ob beim Führerscheinerwerb oder beim Besuch der Meisterschule“, erzählt Ludwig. „Die meisten Lehrgänge zahlen wir auch komplett.“ Umsatzzahlen, Baustellenberichte, Angebotspreise: Die beiden Inhaber setzen auf Transparenz und Offenheit, um die Eigenverantwortung ihrer Mitarbeiter*innen zu stärken.

Corona hat auch das Portfolio verändert

Vor allem anfangs habe das enorm geholfen: „Wir sind während der Corona-Pandemie eingestiegen“, erinnert sich Patrick Ludwig rückblickend. Zuvor habe Mock Trier zu 80 Prozent das Privatgartensegment bedient, doch das brach plötzlich weg. Fortan zielte die Akquise verstärkt auf öffentliche Aufträge, vor allem der Stadt Trier. Daneben wird weiterhin das Privatsegmentbedient – vom kleinen Gartenprojekt bis hin zur  exklusiven Gartenanlage. Nach und nach habe man die alten Betriebsstrukturen durch neue ersetzt, um produktiver zu werden. Der Erfolg gibt den beiden jungen Inhabern recht: In drei Jahren konnte Mock Trier den Umsatz um 70 Prozent steigern.

Mock Trier bedient vor allem öffentliche Auftraggeber*innen und Kund*innen aus dem Privatgartensegment.

Autorin: Conny Frühauf

Fotos: Martin Rottenkolber

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Carsten Peters2025-09-12T09:40:43+02:00
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