Der „Projektsteuerer“
Als gelernter Architekt und ehemaliger Projektsteuerer sehr großer Bauvorhaben kennt sich Ludwig Fuchs mit effizienter Arbeitsorganisation aus. Seit 2014 setzt er sein Know-how im GaLaBau ein und optimiert die Prozesse des renommierten Familienbetriebs „Fuchs baut Gärten“ in Lenggries. Damit stärkt er nicht nur das Betriebsergebnis, sondern auch die Mitarbeiterzufriedenheit.
Das Leben ist kein Wunschkonzert? Bei „Fuchs baut Gärten“ im oberbayrischen Lenggries ist es das manchmal doch. So wird es zumindest in der Belegschaft spaßeshalber gesagt. Denn Ludwig Fuchs bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein hohes Maß an Flexibilität. Das reicht von verschiedenen Arbeitszeitmodellen bis hin zum Wechsel des Aufgabenfelds. Natürlich will das gut geplant sein, und hier entfaltet sich eine besondere Stärke des Inhabers: Er liebt es, Prozesse zu optimieren, neue Strukturen zu schaffen und die Effizienz im Unternehmen zu erhöhen.
Zwei starke Persönlichkeiten
Ludwig Fuchs kam 2011/12 ins Team von „Fuchs baut Gärten“. Ab 2014 führte er gemeinsam mit seinem Schwiegervater Fred Fuchs die Geschäfte des Betriebs, der 2021 sein 60. Jubiläum feierte. Wobei die Verantwortung immer mehr auf den Jüngeren der beiden überging. Seit Oktober 2020 ist die schrittweise Übergabe der Geschäftsführung offiziell abgeschlossen. Die beiden „Füchse“ (sie nennen sich gern „zwei falsche Füchse“, da beide in das Unternehmen eingeheiratet und den Namen angenommen haben) sind grundverschieden: Während Fred emotional und kontaktfreudig ist, ist Ludwig rational und strukturiert. So bringen beide das Unternehmen auf ihre jeweils eigene Art voran.
„Zwei falsche Füchse“
Ein Mediator – bei Betriebsübergaben sicher immer eine gute Idee – hat sich hier bewährt, um die unterschiedlichen Charaktere zusammenzubringen. Heute schätzt jeder die Stärken des anderen, wie Ludwig lachend erzählt: „Beide sagen wir über den anderen: ‚Ich verstehe nicht, wie man damit Erfolg haben kann, aber es scheint ja zu klappen!‘“ Erfolgreich sind sie auf jeden Fall: Schließlich ist „Fuchs baut Gärten“ im ganzen Bundesgebiet und darüber hinaus für seine exklusiven Gärten bekannt.
Clevere Aufgabenverteilung auf Tandems
Durch sorgfältige Organisation hat Ludwig Fuchs in den letzten Jahren die Voraussetzungen dafür geschaffen, sich weitgehend aus dem operativen Geschäft herauszuhalten und intensiver am Unternehmen selbst arbeiten zu können. „Ich habe dafür viel umstrukturiert. Ein Wendepunkt war, als wir das erste Zweiterteam gebildet haben. Das bestand aus einer Mitarbeiterin, die besonders begabt in der Planung ist, und einem Kollegen, der am liebsten Baubegleitung macht. Plötzlich flutschte es“, erinnert er sich.
Seither können beide ihre individuellen Stärken noch besser einbringen. Zudem ist immer ein Ansprechpartner da, auch wenn einer krank wird. Darauf reagiert auch die Kundschaft sehr positiv. Zusammen sind das lauter Vorteile, die Fuchs darin bestärkten, noch mehr auf die individuellen Wünsche und Begabungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzugehen und die Teamstrukturen weiter zu verändern.
Das „Wunschkonzert“: Teilzeit arbeiten, Arbeitsplatz mitgestalten
„Für mich war dabei entscheidend, eine gute Gesprächskultur in der Firma zu etablieren. Schließlich sollen die Leute wissen, dass wir über alles reden können und dass das, was wir besprechen, auch eingehalten wird“, erklärt er.
Die Wünsche der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nimmt er ernst. So können alle, die es möchten, in Teilzeit arbeiten, auch die, die draußen unterwegs sind. Viele arbeiten zwei, drei oder vier Tage in der Woche, und ein langjähriger Mitarbeiter, der mittlerweile in Rente ist, hilft noch einen Tag pro Woche mit. Zudem wird allen die Möglichkeit gegeben, ihren Tätigkeitsschwerpunkt zu verändern. So möchten manche nicht mehr zum Kunden fahren, sondern nur noch Pläne entwerfen; andere wollen von der Pflege in den Schwimmteichbau wechseln. Die meisten vollziehen einen großen Wechsel im Laufe ihrer Betriebszugehörigkeit, typischerweise nach zwei bis fünf Jahren. „Es ist extrem schwierig, das alles zu ermöglichen“, gibt Fuchs zu. „Aber mir ist wichtig, dass jeder Spaß an der Arbeit hat, dann läuft es auch besser. Wenn jemand unzufrieden ist, verliert man ihn irgendwann.“
Überhaupt versucht er immer, herauszufinden, was den Einzelnen oder die Einzelne motiviert. „Da gibt es kein Schema F, man muss sich den einzelnen Menschen anschauen. So steht eine Mitarbeiterin zum Beispiel total auf Wissen und bekommt deshalb jeden Winter eine umfangreiche Fortbildung. Ein anderer möchte in Ruhe kontinuierlich arbeiten, der nächste braucht immer das größte Projekt. Manche fahren auf Erfolg ab, die bekommen die erfolgsträchtigsten Projekte, und wieder andere möchten vor allem flexibel arbeiten. Und ein Kollege sitzt am liebsten am Steuer eines LKW. Er ist jetzt Transportfahrer in unserem Erdenwerk.“
Selbstverwirklichung motiviert
Auch Selbstverwirklichung kann ein Motivator sein: So regte ein junger Mitarbeiter an, ein „anständiges“ Basecap mit dem Firmenlogo zu entwickeln, das er auch in seiner Freizeit tragen wollte. Fuchs ermutigte ihn dazu, sich selbst um ein entsprechendes Design zu kümmern, und der junge Mann präsentierte schließlich zwei Modelle. „Ich musste mich erst an das Design gewöhnen, aber jetzt trage ich das Cap fast täglich. Alle sind total begeistert. Es wurden noch nie so viele Käppis getragen – natürlich auch, weil der junge Mann im Betrieb jede Menge Werbung dafür macht“, schmunzelt Fuchs.
Mitarbeitergespräche und regelmäßiger Austausch
Die Gesprächskultur überlässt er nicht dem Zufall, sondern schafft entsprechende Angebote: In jährlichen Mitarbeitergesprächen werden offene Wünsche detailliert besprochen. Auch jedes Team hat einen eigenen Besprechungsrhythmus, einige wöchentlich, andere zweiwöchentlich oder monatlich.
So sitzen zum Beispiel die Baustellenleiter, das Schwimmteich- und das Büroteam regelmäßig beisammen. Das sogenannte „Kernteam“, das aus der Geschäftsführung, aber auch aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedener Unternehmensbereiche besteht, diskutiert die Firmeninterna. Für konkrete Herausforderungen werden eigene Arbeitsgruppen generiert, die selbstständig eine Lösung erarbeiten. Zum Beispiel wurde kürzlich ein Team aus einem erfahrenen und einem jungen Meister sowie einem Techniker gebildet, das nun die Baustandards des Betriebs überarbeitet und aktualisiert.
Hohe Zufriedenheit, geringe Fluktuation
Die beschriebenen Maßnahmen zahlen sich aus: „Fuchs baut Gärten“ kann sich über eine sehr geringe Fluktuation freuen. Obwohl der Betrieb viele junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat, beträgt die Betriebszugehörigkeit im Schnitt 10 Jahre. Doch einige sind auch schon 20, 25 und 45 Jahre dabei, manchmal sogar schon in zweiter Generation. Über so viel Verbundenheit freut sich Ludwig Fuchs.
Auch genügend neue Arbeitskräfte zu finden, gelingt ihm ohne große Schwierigkeiten. „Darum muss man sich aber auch kümmern“, betont er. „Wir schauen, dass immer genug junge Leute da sind. Zum Beispiel stellen wir den Beruf regelmäßig auf Ausbildungsmessen und in der Schule vor. Da geht dann ein Lehrling oder ein junger Geselle hin, weil die den jungen Leuten ihre Arbeit viel besser vermitteln können.“ Pro Jahr sind etwa 20 Schülerpraktikantinnen und -praktikanten und außerdem noch Werkstudierende im Betrieb.
Schwerpunkt: Ausbildung
Ganz wesentlich für die Gewinnung neuer Fachkräfte ist die Ausbildung. Im Jahr 2019 waren 14 Lehrlinge in der Firma beschäftigt, das entspricht vier bis fünf Azubis pro Lehrjahr, während es vor einigen Jahren noch zwei pro Lehrjahr waren. Hier hat Ludwig Fuchs bewusst aufgestockt, um das Wachstum des Unternehmens voranzutreiben. Tatsächlich hat sich die Zahl der Mitarbeiter in den letzten vier Jahren von 45 auf 60 erhöht. Viele der Neuzugänge sind ehemalige Auszubildende. „Falls ein Lehrling früher aufhört oder sich nach der Lehre für etwas anderes entscheidet, bleiben immer noch zwei bis drei übrig“, erläutert Fuchs.
Lehrstellen schon im Vorjahr besetzt
Meist sind die Lehrstellen schon ein Jahr im Voraus besetzt. Zuweilen wird schon am Anfang die spätere Karriere anvisiert. „Gerade das Thema Bauleiter muss man langfristig planen“, ist Fuchs‘ Erfahrung. Ein Bewerber aus diesem Jahr wird eine verkürzte Lehre machen, dann studieren und 2026 als Bauleiter in den Betrieb zurückkehren, so der Plan. „Ob’s klappt, mal sehen“, sagt der Inhaber. Möglich ist es, denn es ist nicht das erste Mal, dass er eine Bauleiterlaufbahn jahrelang unterstützt: Zudem ist ein anderer Azubi, der Bauleiter werden möchte, schon auf der Zielgeraden. Nach seiner Ausbildung absolvierte er ein Praktikum in einem befreundeten Betrieb, das ihm Fuchs vermittelt hatte. Anschließend studierte er, um im Folgejahr als Bauleiter bei „Fuchs baut Gärten“ zu beginnen.
„Gerade das Thema Bauleiter muss man langfristig planen.“
Detaillierte Planung und innovative Technik
Vorausschauend zu planen, ist Ludwig Fuchs generell ein großes Anliegen. Denn das ist der Quereinsteiger schon aus seinem früheren Beruf gewohnt: Als gelernter Architekt betreute er bei einem großen Projektsteuerer Bauprojekte ab 20 Millionen Euro. Über seine Frau Balbina erfuhr er regelmäßig von den Entwicklungen bei „Fuchs baut Gärten“. So bekam er Lust, seine Erfahrungen dort einzubringen. „Letztlich ist das nicht so viel anders als beim Hochbau. Aber es ist ein Vorteil, alles aus einer anderen Perspektive betrachten zu können“, findet er. Wenn es um fachliche Fragen geht, dann hat er in seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Menschen, die sich besser auskennen. Umso konzentrierter kann er selbst daran arbeiten, dass die Abläufe im Betrieb immer besser und effizienter werden.
Dafür ist die Jahresplanung ein ganz entscheidendes Werkzeug. Von einem externen Berater hat sich der Unternehmer spezialisiertes Know-how geholt und kann nun alle Details übersichtlich darstellen: Wie viele Stunden wird gearbeitet? Wann wird was in welcher Menge gekauft? Wann kommt welcher Mitarbeiter und wann geht welche Mitarbeiterin (hierzu wünscht Fuchs frühzeitige Infos, und es halten sich auch alle daran)? „Früher wurde die Planung nicht so strukturiert angegangen. Aber mein Schwiegervater hat mir bei solchen Themen sehr früh freie Hand gelassen und viel Vertrauen entgegengebracht“, sagt er anerkennend.
Digitale Ablage und Homeoffice
Dasselbe gilt für die Einführung innovativer Technik. Momentan ist Ludwig Fuchs dabei, eine zu 100 Prozent digitale Ablage einzurichten, so dass alle schnell auf benötigte Informationen zugreifen können. In Corona-Zeiten hat sich außerdem bewährt, dass es für alle Bürotätigkeiten bereits fertig ausgestattete Homeofficeplätze gab. Bis dahin waren die zwar kaum genutzt worden, aber die Infrastruktur stand.
Und so ist bei „Fuchs baut Gärten“ alles bestens darauf ausgerichtet, weiterhin erfolgreich wunderschöne Gartenprojekte umzusetzen, von denen mehrere in der renommierten Publikation „Gärten des Jahres“ vorgestellt wurden.
Linktipps:
„Fuchs baut Gärten“/Gärtner von Eden ist u.a. Gewinner „Gärten des Jahres 2020“:
issuu.com